Grüner Hahn – Kirchliches Umweltmanagement
Zur Zertifizierung der Evangelischen Kirchengemeinde Niederkassel am 27.06.2022
Im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes am 27.06.2022 hat die Superintendentin des Kirchenkreises an Sieg und Rhein, Almut van Niekerk, der Evangelischen Kirchengemeinde Niederkassel offiziell den „Grünen Hahn“ verliehen. „Aber jetzt geht es erst richtig los“, erklärte Pfarrerin Katharina Stork-Denker in der Auferstehungskirche.
Mit dem Grünen Hahn wird bescheinigt, dass die Gemeinde sich intensiv mit den Umweltwirkungen ihres Handelns befasst hat und die Bewahrung der Schöpfung in den Fokus stellt. Der Nachhaltigkeitsausschuss der Gemeinde hat in den vergangenen Jahren in intensiver Detailarbeit Kennzahlen zusammengetragen, Konzeptideen entwickelt und damit die Vorgaben der Zertifizierung nach und nach erfüllt.
Almut van Niekerk betonte, dass erst sehr wenige Kirchengemeinden (11 von 643) im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland den Grünen Hahn erhalten haben. Sie wünscht sich, dass unsere Gemeinde Vorbildcharakter für andere haben sollte.
Die Kirchengemeinde wird zukünftig bei allen Entscheidungen die Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes mitbedenken. So wurde zum Beispiel bereits beschlossen, dass Freizeiten mit einer Nachhaltigkeitspauschale in Höhe von 10 Prozent aufgestockt werden. Eine der ersten schon umgesetzten Maßnahmen ist die Begrünung von zwei kircheneigenen Garagen in Lülsdorf und Mondorf.
Durch eigene Maßnahmen der Gemeinde und die Information darüber sollen auch die Niederkasseler Bürgerinnen und Bürger motiviert werden, selbst Verantwortung für die Umwelt und gegen den Klimawandel zu übernehmen.
Umweltbericht der Evangelischen Kirchengemeinde Niederkassel 2022 …weiterlesen
Zukünftig ist die Zertifizierung an allen drei Kirchen durch eine „Umweltplakette“ auch rein äußerlich zu erkennen.
Informationen der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR)
Arbeitsfelder
Mit dem „Grünen Hahn“ gibt es ein Umweltmanagementsystem, das speziell für die Anwendung in Kirchengemeinden und Einrichtungen geschaffen wurde. Die Evangelische Kirche im Rheinland setzt sich zum Ziel, die Anwendung des „Grünen Hahn“ in der eigenen Kirche zu verbreitern. Darin sieht sie eine Möglichkeit des schöpfungsgerechten Handelns, die glaubwürdig, nachhaltig und wirtschaftlich ist.
Glaubwürdiges Handeln
Wenn unsere Kirche den Gedanken der Bewahrung der Schöpfung weitergibt, soll sie sich auch fragen, ob sie selbst diesem Ziel genügt. Dafür braucht es glaubwürdiges und transparentes Handeln.
Nachhaltige Entwicklung ist ein weltweit anerkanntes Leitbild. Die Kirchen haben dazu wichtige Impulse eingebracht. Wenn Kirche soziale, ökologische und wirtschaftliche Wirkungen eigenen Handelns erfasst, trägt sie dazu bei, dass auch kommende Generationen auf der Erde leben können.
Kirchengemeinden benötigen Energie
Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen verbrauchen Heizenergie, brauchen Strom und Wasser, emittieren Treibhausgase, verwalten Gebäude, kaufen Produkte.
Umweltmanagementsysteme helfen dabei, Umweltentlastungen zu realisieren und betriebswirtschaftliche Einsparpotenziale aufzuzeigen.
Der „Grüne Hahn“ ist eine Methode, systematisch und kontinuierlich Umweltschutz zu betreiben. Sie ist speziell für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen (Verwaltungen, Schulen, Bildungshäuser, u.a.) entwickelt und orientiert sich an den Vorgaben der Öko-Audit-Verordnung (EMAS – Eco-Management and Audit-Scheme) der Europäischen Union.
Aktive Beteiligung
Das kirchliche Umweltmanagementsystem bietet Chancen, sich aktiv zu beteiligen. Es kann ein wichtiger Beitrag zu einer kommunikativen Gemeindepraxis sein. Es richtet sich an alle, die gerne auch praktisch mit anpacken möchten, die die Verschwendung von Energie und Geld nur schwer ertragen und die gemeinsam mit anderen planmäßig und ergebnisorientiert Verbesserungsprozesse gestalten wollen. Denn konkretes Handeln zur Bewahrung der Schöpfung und zum Klimaschutz ist wichtig.
Talente, Wissen und Können sind gefragt. Jede und jeder ist eingeladen, sich an dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu beteiligen. Die Evangelische Kirche im Rheinland unterstützt die Einführung des „Grünen Hahn“ durch Beratungen und Vernetzung.